Zusammenfassung

Die Qualitäts- und Prozessleistungsziele des Projekts etablieren und beibehalten

Beschreibung

Bedenken Sie beim Etablieren der Qualitäts- und Prozessleistungsziele des Projekts die Prozesse, die in den definierten Prozess des Projekts aufgenommen werden, und die Hinweise der historischen Daten zu deren Prozessleistung. Diese Überlegungen helfen zusammen mit anderen, z.B. zur technischen Fähigkeit, realistische Projektziele zu etablieren. Die Qualitäts- und Prozessleistungsziele des Projekts sind mit angemessener Genauigkeit etabliert und ausgehandelt worden (z.B. für einzelne Produktbestandteile, Teilprozesse oder Projektteams), um eine Gesamtbewertung der Ziele und Risiken auf Projektebene zu ermöglichen. Beim Fortschreiten des Projekts können die Projektziele aktualisiert werden, wenn die tatsächliche Leistung des Projekts bekannt ist und leichter vorhergesagt werden kann und wenn sich die Erfordernisse und Prioritäten relevanter Stakeholder ändern.

Beispiele für Arbeitsergebnisse



  1. Die Qualitäts- und Prozessleistungsziele der Organisation
  2. Bewertung des Risikos, die Projektziele nicht zu erreichen


Subpraktiken



1. Die Qualitäts- und Prozessleistungsziele der Organisation überprüfen



Diese Überprüfung stellt sicher, dass die Projektmitglieder den umfassenden Geschäftskontext des Projekts kennen. Die Qualitäts- und Prozessleistungsziele des Projekts werden im Kontext dieser übergeordneten Ziele der Organisation entwickelt.

Mehr zum Etablieren von Qualitäts- und Prozessleistungszielen steht im
Prozessgebiet »Organisationsweites Prozessfähigkeitsmanagement«.



2. Bedarf an Qualität und Prozessleistung und Prioritäten von Kunden, Lieferanten, Endanwendern und anderer relevanter Stakeholder ermitteln

Gewöhnlich beginnt die Identifizierung der Erfordernisse relevanter Stakeholder früh (z.B. während der Entwicklung der Leistungsbeschreibung). Während der Anforderungsent- wicklung werden die Erfordernisse weiter eingeholt, analysiert, verfeinert, nach Prioritäten geordnet und abgestimmt.

 

Beispiele für Attribute von Qualitäts- und Prozessleistungszielen, für die der Bedarf und die Prioritäten ermittelt werden können, umfassen:
  • Dauer
  • Vorhersagbarkeit
  • Zuverlässigkeit
  • Wartungsfähigkeit
  • Verwendbarkeit (Usability)
  • Pünktlichkeit
  • Funktionalität
  • Genauigkeit




3. Die messbaren Qualitäts- und Prozessleistungsziele für das Projekt festlegen und dokumentieren

Die Festlegung und Dokumentation von Zielen für das Projekt umfasst:

  • Einbeziehen der angemessenen Qualitäts- und Prozessleistungsziele der Organisation
  • Schriftliches Fixieren der Ziele, die die Erfordernisse für die Qualität und Prozessleistung und die Prioritäten von Kunden, Lieferanten, Endanwendern und anderer relevanter Stakeholder widerspiegeln
  • Bestimmen, wie die einzelnen Ziele erreicht werden
  • Überprüfen der Ziele, um sicherzustellen, dass sie ausreichend spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden sind


 

Beispiele für messbare Qualitätsattribute umfassen:
  • Durchschnittliche Zeit zwischen zwei Ausfällen
  • Anzahl und Schweregrad von Fehlern im freigegebenen Produkt
  • Verbrauch kritischer Ressourcen
  • Anzahl und Schweregrad von Kundenbeschwerden über die bereitgestellten Dienstleistungen




 

Beispiele für messbare Prozessleistungsattribute umfassen:
  • Durchlaufzeit
  • Prozentsatz an Zeit für Nacharbeit
  • Prozentsatz der Fehler, die durch Produktverifizierung entfernt werden (eventuell getrennt nach Art der Verifizierung, z.B. Peer-Reviews oder Tests)
  • Quote der übersehenen Fehler
  • Anzahl und Schwere von Fehlern (oder gemeldeten Zwischenfällen) im ersten Jahr nach der Produktauslieferung (oder dem Beginn der Dienstleistung)




 

Beispiele für Qualitäts- und Prozessleistungsziele des Projekts umfassen:
  • Größe des Bestands an Änderungsanforderungen unter einem Schwellenwert halten
  • Erhöhen der Entwicklungsgeschwindigkeit (Velocity) auf einen Zielwert bis zu einem Zieldatum (in agilen Umgebungen)
  • Verringern der Leerlaufzeit um x% bis zu einem Zieldatum
  • Terminverzüge unter einem bestimmten Prozentsatz halten
  • Verringern der Kosten für den gesamten Lebenszyklus um einen bestimmten Prozentsatz bis zu einem Zieldatum
  • Verringern von Fehlern in den an den Kunden ausgelieferten Produkten um 10% ohne Auswirkungen auf die Kosten



4. Zwischenziele ableiten, um den Fortschritt beim Erreichen der Projektziele zu beobachten

Zwischenziele können für Attribute ausgewählter Lebenszyklusphasen, Meilensteine, Arbeitsergebnisse oder Teilprozesse etabliert werden. Da Prozessleistungsmodelle Beziehungen zwischen Produkt- und Prozessattributen beschreiben, können sie verwendet werden, um Zwischenziele abzuleiten, die das Projekt zum Erreichen seiner Ziele leiten.



5. Das Risiko für das Nichterreichen der Qualitäts- und Prozessleistungsziele des Projekts bestimmen

Das Risiko ist eine Funktion der etablierten Ziele, der Produktarchitektur, des definierten Prozesses für das Projekt, der Verfügbarkeit erforderlicher Kenntnisse und Fertigkeiten usw. Prozessleistungsbaselines und -modelle können verwendet werden, um die Wahrscheinlichkeit dafür zu ermitteln, einen Satz von Zielen zu erreichen, und bieten Anleitung beim Aushandeln von Zielen und Zusagen. Die Bewertung von Risiken kann verschiedene Projekt-Stakeholder einbeziehen und im Rahmen der Konfliktlösung durchgeführt werden, die in der nächsten Subpraktik beschrieben wird.



6. Konflikte zwischen den Qualitäts- und Prozessleistungszielen des Projekts auflösen (z.B. wenn ein Ziel nicht erreicht werden kann, ohne ein anderes zu beeinträchtigen)

Prozessleistungsmodelle können dabei helfen, Konflikte zu identifizieren und sicherzustellen, dass durch die Lösung der Konflikte keine neuen Konflikte oder Risiken auftreten. Die Auflösung von Konflikten umfasst folgende Tätigkeiten:

  • Festlegung von relativen Prioritäten für die Ziele
  • Erwägung von alternativen Zielen unter Berücksichtigung langfristiger Geschäftsstrategien sowie kurzfristiger Bedürfnisse
  • Einbeziehung des Kunden, der Endanwender, des leitenden Managements, des Projektmanagements und anderer relevanter Stakeholder in Entscheidungen über Kompromisse
  • Überprüfen der Ziele nach Bedarf, um die Ergebnisse der Konfliktlösung widerzuspiegeln



7. Die Nachverfolgbarkeit der Qualitäts- und Prozessleistungsziele des Projekts ausgehend von ihren Quellen her aufstellen

 

Beispiele für Quellen von Zielen umfassen:
  • Anforderungen
  • Die Qualitäts- und Prozessleistungsziele der Organisation
  • Die Qualitäts- und Prozessleistungsziele des Kunden
  • Geschäftsziele
  • Gespräche mit Kunden und potenziellen Kunden
  • Marktstudien
  • Produktarchitektur


 

Ein Beispiel für eine Methode, um diesen Bedarf und die Prioritäten zu ermitteln und nachzuverfolgen, ist Quality Function Deployment (QFD).




8. Die Qualitäts- und Prozessleistungsziele für Lieferanten festlegen und verhandeln



9. Die Qualitäts- und Prozessleistungsziele des Projekts nach Bedarf überarbeiten