Zusammenfassung

Definition des erforderlichen Funktionalität und Qualitätsattribute etablieren und beibehalten

Beschreibung

Eine Vorgehensweise zur Definition des erforderlichen Funktionsumfangs und der Qualitätsattribute besteht darin, Szenarien in einer sogenannten »funktionalen Analyse« zu untersuchen, um zu beschreiben, was das Produkt tun soll. Diese Funktionsbeschreibung kann Aktionen, Abläufe, Eingangsgrößen, Ausgangsgrößen und andere Informationen, die die Verwendungsart des Produkts beschreiben, umfassen. Die daraus resultierenden Beschreibungen von Funktionen, ihrer logischen Gruppierungen und ihrer Verknüpfung mit Anforderungen wird als »funktionale Architektur« bezeichnet. (Die Definition von »funktionale Analyse« und »funktionale Architektur« finden Sie im Glossar.)

Solche Vorgehensweisen haben sich in den letzten Jahren durch die Einführung von Sprachen, Methoden und Werkzeugen zur Architekturbeschreibung entwickelt, um die Qualitätsattribute vollständiger angehen und beschreiben zu können. Dies ermöglicht eine reichhaltigere (z.B. mehrdimensionale) Spezifikation von Einschränkungen zur Realisierung des definierten Funktionsumfangs im Produkt und zur Förderung zusätzlicher Analysen der Anforderungen und technischen Lösungen. Einige Qualitätsattribute werden wichtig in Bezug auf die Produktarchitektur sein und daher einen entscheidenden Einfluss auf deren Entwicklung haben. Diese Qualitätsattribute spiegeln häufig überlappende Aspekte wider, die sich nicht den Elementen einer niedrigeren Ebene einer Lösung zuordnen lassen. Ein klares Verständnis der Qualitätsattribute und ihrer Wichtigkeit für die Missions-oder Geschäftserfordernisse ist eine wesentliche Eingangsgröße in den Designprozess.

Beispiele für Arbeitsergebnisse



  1. Definition des verlangten Funktionsumfangs und der Qualitätsattribute
  2. Funktionale Architektur
  3. Aktivitätsdiagramme und Anwendungsfälle
  4. Objektorientierte Analyse mit identifizierten Diensten (Services) oder Methoden
  5. Architektonisch signifikante Qualitätsattributanforderungen


Subpraktiken



1. Entscheidende treibende Kräfte für Mission und Geschäft bestimmen



2. Wünschenswerten Funktionsumfang und Qualitätsattribute identifizieren

Der Funktionsumfang und die Qualitätsattribute können wie in der vorhergehenden spezifischen Praktik beschrieben mit Hilfe einer Analyse verschiedener Szenarien gemeinsam mit relevanten Stakeholdern identifiziert werden.



3. Für die Architektur bedeutsame Qualitätsattribute auf der Grundlage wichtiger treibender Kräfte für Mission und Geschäft identifizieren



4. Die vom Endanwender geforderte Funktionalität analysieren und quantifizieren

Diese Analyse kann es mit sich bringen, eine Sequenzierung zeitkritischer Funktionen in Betracht zu ziehen.



5. Anforderungen analysieren, um logische oder funktionale Teile (z.B. Unterfunktionen) zu identifizieren



6. Anforderungen anhand der etablierten Kriterien (z.B. ähnliche Funktionalität, ähnliche Qualitätsanforderungen oder Kopplung) in Gruppen aufteilen, um die Anforderungsanalyse zu erleichtern und zu fokussieren



7. Kundenanforderungen den funktionalen Teilen, Objekten, Personen oder unterstützenden Elementen zuweisen, um die Synthese der Lösung zu unterstützen



8. Anforderungen zu Funktionen und Unterfunktionen (oder anderen logischen Einheiten) zuweisen