Zusammenfassung

Parameter für die Analyse und Kategorisierung von Risiken sowie für die Steuerung des Aufwands für das Risikomanagement definieren

Beschreibung

Parameter für die Bewertung, Kategorisierung und Priorisierung von Risiken umfassen:

  • Risikowahrscheinlichkeit (d.h. die Wahrscheinlichkeit, dass das Risiko auftritt)
  • Risikokonsequenzen (d.h. Auswirkungen und Schwere des aufgetretenen Risikos)
  • Schwellenwerte für die Auslösung der Risikomanagementaktivitäten


Risikoparameter dienen dazu, gemeinsame und konsistente Kriterien für den Vergleich der zu handhabenden Risiken bereitzustellen. Ohne diese Parameter ist es schwierig, die Schwere einer unerwünschten Änderung zu messen, die vom Risiko verursacht wird, und die Aktionen für die Risikoabschwächungsplanung zu priorisieren.

Projekte sollten die zur Analyse und Kategorisierung von Risiken verwendeten Parameter dokumentieren, damit sie während der Lebensdauer des Projekts als Referenz verfügbar sind, da sich die Umstände mit der Zeit ändern können. Durch die Verwendung dieser Parameter können Risiken leicht neu kate-gorisiert und analysiert werden, wenn Änderungen auftreten.

Das Projekt kann Techniken wie eine Fehlermöglichkeitsund Einflussanalyse (Failure Mode and Effects Analysis, FMEA) einsetzen, um Risiken für mögliche Fehler im Produkt oder in ausgewählten Produktentwicklungsprozessen zu untersuchen. Solche Techniken können dabei helfen, für den disziplinierten Umgang mit Risikoparametern zu sorgen.

Beispiele für Arbeitsergebnisse

  1. Kriterien für die Risikobewertung, -kategorisierung und -priorisierung
  2. Anforderungen an das Risikomanagement (beispielsweise Steuerungs- und Genehmigungsstufen und Intervalle für die Neubewertung)


Subpraktiken



1. Konsistente Kriterien für die Bewertung und Quantifizierung von Risikowahrscheinlichkeit und Schweregraden definieren

Einheitlich verwendete Kriterien (beispielsweise Grenzen für die Wahrscheinlichkeit und die Schweregrade) ermöglichen ein gemeinsames Verständnis der Auswirkungen verschiedener Risiken, eine angemessen genaue Untersuchung und die jeweils erforderliche Aufmerksamkeit des Managements. Beim Management unähnlicher Risiken (z.B. Sicherheit der Mitarbeiter im Gegensatz zum Umweltschutz) ist es wichtig, für Einheitlichkeit im Endergebnis zu sorgen. (Beispielsweise ist ein Risiko der Umweltschädigung mit hoher Auswirkung genauso wichtig wie ein Risiko für die Sicherheit des Personals mit hoher Auswirkung.) Eine Möglichkeit, um eine gemeinsame Grundlage für den Vergleich unähnlicher Risiken ist die Zuweisung von Geldbeträgen zu Risiken (z.B. durch einen Prozess der Risiko-Monetarisierung).



2. Schwellenwerte für alle Risikokategorien definieren

Für jede Risikokategorie lassen sich Schwellenwerte bestimmen, die die Akzeptierbarkeit von Risiken, ihre Priorisierung oder Auslöser für Managementaktionen bestimmen.

 

Beispiele für Schwellenwerte sind:
  • Es können projektweite Schwellenwerte gesetzt werden, um das leitende Management einzubeziehen, wenn die Produkt- kosten die Zielkosten um 10% überschreiten oder die Kosteneffizienz (Cost Performance Index, CPI) unter 0,95 fällt.
  • Es können Schwellenwerte für den Terminplan gesetzt werden, um das leitende Management einzubeziehen, wenn die Zeiteffizienz (Schedule Performance Index, SPI) unter 0,95 fällt.
  • Es können Schwellenwerte etabliert werden, um das leitende Management einzubeziehen, wenn spezifizierte Schlüsselwerte (beispielsweise Prozessornutzung oder durchschnittliche Reaktionszeiten) 125% des beabsichtigten Entwurfs überschreiten.



3. Grenzen für das Maß definieren, in dem Schwellenwerte für eine oder innerhalb einer Kategorie angewendet werden

Es gibt wenige Grenzen, bis zu denen Risiken entweder quantitativ oder qualitativ bewertet werden können. Die Festlegung der Grenzen (oder der Grenzbedingungen) kann dazu dienen, den Umfang des Aufwands für das Risikomanagement festzulegen und exzessive Ausgaben für Ressourcen zu vermeiden. Die Grenzen können den Ausschluss einer Risikoquelle aus einer Risikokategorie umfassen. Sie können auch Bedingungen ausschließen, deren Auftreten eine bestimmte Häufigkeit unterschreitet.