Zusammenfassung

Spezifizieren, wie Messwerte analysiert und kommuniziert werden

Beschreibung

Die Spezifizierung von Analyseverfahren im Voraus gewährleistet, dass geeignete Analysen durchgeführt und berichtet werden, um die dokumentierten Messziele zu erreichen (und damit die Informationsbedürfnisse und -ziele zu erfüllen, auf denen sie beruhen). Dieser Ansatz ist außerdem eine Prüfung, dass notwendige Daten tatsächlich gesammelt werden. Analyseverfahren sollten die Qualität aller Daten (z.B. ihr Alter und ihre Zuverlässigkeit) berücksichtigen, die in die Analyse eingehen (unabhängig davon, ob sie aus dem Projekt, der Messablage der Organisation oder aus anderen Quellen stammen). Die Qualität der Daten sollte berücksichtigt werden, um ein geeignetes Analyseverfahren auszuwählen und die Ergebnisse der Analyse zu bewerten.

Beispiele für Arbeitsergebnisse



  1. Analysespezifikationen und -verfahren
  2. Werkzeuge zur Datenanalyse


Subpraktiken



1. Die durchzuführenden Analysen und die vorzubereitenden Berichte spezifizieren und priorisieren

Den durchzuführenden Analysen und der Art, wie über Ergebnisse berichtet wird, sollte schon früh Aufmerksamkeit gewidmet werden. Diese Analysen und die Berichte sollten folgende Kriterien erfüllen:

  • Die Analysen adressieren explizit die dokumentierten Messziele.
  • Die Darstellung der Ergebnisse ist für das Publikum, für das sie bestimmt sind, klar verständlich.


Die Prioritäten müssen sich möglicherweise nach den verfügbaren Ressourcen richten.



2. Angemessene Methoden und Werkzeuge für die Datenanalyse auswählen

 

Folgende Aspekte sind üblicherweise zu bedenken:
  • Auswahl visueller Anzeige- und anderer Präsentationstechniken (beispielsweise Torten-und Balkendiagramme, Histogramme, Netz-, Linien- und Streudiagramme oder Tabellen)
  • Auswahl passender beschreibender Statistiken (beispielsweise arithmetisches Mittel, Median oder häufigster Wert)
  • Entscheidungen über statistische Stichprobenkriterien, wenn es unmöglich oder unnötig ist, jedes Datenelement zu unter suchen
  • Entscheidungen darüber, wie bei der Analyse bei fehlenden Datenelementen verfahren wird
  • Auswahl angemessener Analysetools


 

Beschreibende Statistiken werden bei der Datenanalyse üblicherweise zu folgenden Zwecken verwendet:
  • Untersuchung der Verteilung von spezifizierten Kennzahlen (beispielsweise zentrale Tendenz, Ausmaß der Streuung oder Datenpunkte, die eine unübliche Streuung zeigen)
  • Untersuchung von Zusammenhängen der spezifizierten Kennzahlen (beispielsweise Vergleich von Fehlern nach der Phase im Lebenszyklus des Produkts oder Vergleich von Fehlern von Produktbestandteil)
  • Anzeige von Änderungen im Verlauf der Zeit


Mehr zum richtigen Einsatz von Techniken der statistischen Analyse und zum Verstehen von Streuung steht im Prozessgebiet »Quantitatives Projektmanagement (QPM) (CMMI-DEV)« unter den spezifischen Praktiken »Kennzahlen und Analysetechniken selektieren« und »Leistung der ausgewählten Teilprozesse überwachen.



3. Administrative Verfahren zur Analyse von Daten und zur Kommunikation von Ergebnissen spezifizieren.

 

Folgende Aspekte sind üblicherweise zu bedenken:
  • Ermitteln der für die Analyse der Daten und die Präsentation der Ergebnisse zuständigen Personen und Gruppen
  • Festlegung des Zeitrahmens für die Analyse der Daten und die Präsentation der Ergebnisse
  • Festlegung der Form für die Übermittlung der Ergebnisse (beispielsweise Fortschrittsberichte, Kurzmitteilungen, schriftliche Berichte oder Mitarbeiterbesprechungen)



4.Prüfen und Aktualisieren des vorgeschlagenen Inhalts und der Darstellung der spezifizierten Analysen und Berichte

Sämtliche Vorschläge zu Inhalt und Form unterliegen der Überprüfung und Überarbeitung, darunter die Analysemethoden und -Tools, die administrativen Verfahren und die Priori-täten. Dabei eingebundene relevante Stakeholder sollten Endanwender, Sponsoren, Datenanalysten und Lieferanten von Daten umfassen.





5.Kennzahlen und Messziele nach Bedarf aktualisieren.

Genauso, wie Messbedürfnisse die Datenanalyse steuern, kann die Klärung der Analysekriterien die Kennzahl beeinflussen. Die Spezifikationen für einige Kennzahlen können auf der Grundlage von Spezifikationen für die Datenanalyse-verfahren weiter verfeinert werden. Andere Kennzahlen können sich als unnötig erweisen. Möglicherweise ergibt sich auch die Notwendigkeit zusätzlicher Kennzahlen.

Die Spezifizierung, wie die Kennzahlen analysiert und berichtet werden, kann auch eine Verfeinerung von Messzielen als solche nahe legen.



6. Kriterien für die Bewertung der Brauchbarkeit von Analyseergebnissen und der Durchführung von Mess- und Analysetätigkeiten spezifizieren

 

Die Kriterien für die Bewertung der Brauchbarkeit der Analyse können zeigen, wie weit folgende Aussagen zutreffen:
  • Die Ergebnisse werden zeitnah und verständlich bereitgestellt und zur Entscheidungsfindung eingesetzt.
  • Die Arbeit erfordert nicht mehr Aufwand, als die dadurch erlangten Vorteile rechtfertigen.


 

Die Kriterien für die Bewertung der Durchführung der Messung und Analyse können das Ausmaß einschließen, in dem folgende Aussagen zutreffen:
  • Die Menge der fehlenden Daten oder die Anzahl der gekennzeichneten Inkonsistenzen überschreitet die spezifizierten Schwellenwerte.
  • In der Stichprobe besteht eine Auswahlverzerrung (beispielsweise werden nur zufriedene Endkunden zur Bewertung der Kundenzufriedenheit befragt oder nur erfolglose Projekte bewertet, um die Gesamtproduktivität zu ermitteln).
  • Messdaten sind reproduzierbar (z.B. statistisch vorhersagbar).
  • Die statistischen Annahmen sind eingetroffen (beispielsweise über die Verteilung der Daten oder über entsprechende Größenordnungen).