Zusammenfassung

Die Prozessgebiete des Projektmanagements umfassen die mit der Planung, Verfolgung und Steuerung des Projekts verbundenen Projektmanagementaktivitäten.

Beschreibung

Die sieben Prozessgebiete des Projektmanagements von CMMI-DEV sind im Folgenden aufgeführt:



Elementare Prozessgebiete des Projektmanagements



Die elementaren Prozessgebiete des Projektmanagements widmen sich den mit der Etablierung und Beibehaltung des Projektplans und der Zusagen, der Verfolgung des Fortschritts gegenüber dem Plan, der Durchführung von Korrekturmaßnahmen und dem Zulieferungsmanagement verbundenen Aktivitäten. Abbildung 4.3 zeigt einen Überblick der Interaktionen zwischen den elementaren Prozessgebieten des Projektmanagements und anderen Prozessgebietskategorien. Wie Abbildung 4.3 verdeutlicht, umfasst das Prozessgebiet der Projektplanung die Erstellung des Projektplans, wobei die relevanten Stakeholder, die Einholung von Zusagen für den Plan sowie seine Einhaltung einbezogen werden.

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Abbildung 4.3 Elementare Prozessgebiete des Projektmanagements



Die Planung beginnt mit den Anforderungen, die das Produkt und das Projekt definieren (»Was zu erstellen ist« in Abbildung 4.3). Der Projektplan umfasst die verschiedenen vom Projekt durchgeführten Projektmanagementaktivitäten und Entwicklungsaktivitäten. Das Projekt überprüft weitere Pläne von verschiedenen relevanten Stakeholdern, die Einfluss auf das Projekt haben, und holt von diesen Stakeholdern Zusagen für deren Projektbeteiligung ein. Diese Pläne umfassen beispielsweise das Konfigurationsmanagement sowie die Verifizierung, Messung und Analyse. Das Prozessgebiet der Projektverfolgung und -steuerung enthält Praktiken für die Überwachung und Steuerung von Aktivitäten und die Durchführung von Korrekturmaßnahmen. Der Projektplan gibt die Häufigkeit von Fortschrittsbewertungen und die zur Fortschrittsüberwachung verwendeten Kenngrößen an. Der Fortschritt wird hauptsächlich durch einen Vergleich zwischen Projektstatus und Plan ermittelt. Weicht der tatsächliche Status signifikant von den erwarteten Werten ab, werden nach Bedarf Korrekturmaßnahmen ergriffen. Zu diesen Maßnahmen kann auch eine Neuplanung gehören, die wiederum Praktiken des Prozessgebiets Projektplanung erfordert. Das Prozessgebiet des Anforderungsmanagements verwaltet die Anforderungen. Es beschreibt Aktivitäten, um Anforderungsänderungen zu erfassen und zu steuern und sicherzustellen, dass weitere relevante Pläne und Daten auf dem neuesten Stand gehalten werden. Es stellt die Nachverfolgbarkeit von Anforderungen, von den Kundenanforderungen über die Produktanforderungen bis hin zu den Anforderungen für Produkt-bestandteile, bereit. Das Anforderungsmanagement gewährleistet, dass sich Änderungen an den Anforderungen in den Projektplänen, Aktivitäten und Arbeitsergebnissen widerspiegeln. Dieser Änderungszyklus kann die Prozessgebiete der Entwicklung beeinflussen. Daher handelt es sich beim Anforderungsma-nagement um eine dynamische und oftmals rekursive Folge von Ereignissen. Das Prozessgebiet des Anforderungsmanagements ist unabdingbar für einen gesteuerten und disziplinierten Ablauf des Entwicklungsentwurfs. Das Prozessgebiet des Zulieferungsmanagements befasst sich mit der Notwendigkeit des Projekts, jene Teile der Arbeit zu beschaffen, die von Zulieferern produziert werden. Produktquellen, die zur Erfüllung der Projektanforderungen genutzt werden können, werden vorausschauend ermittelt. Ein Lieferant wird ausgewählt und es wird eine Vereinbarung mit ihm getroffen, die den Lieferanten lenkt. Fortschritt und Leistung des Lieferanten werden nachverfolgt, wie es in den Vereinbarungen mit dem Lieferanten spezifiziert ist. Diese Vereinbarungen werden nach Bedarf überarbeitet. Die vom Lieferanten hergestellten Produktbestandteile werden Abnahmeprüfungen und Tests unterzogen.

Weiterführende Prozessgebiete des Projektmanagements



Die weiterführenden Prozessgebiete des Projektmanagements umfassen Aktivitäten wie die Etablierung eines definierten Prozesses, der aus dem organisationsspezifischen Satz von Standardprozessen ge-tailored wird, die Einrichtung der Arbeitsumgebung für das Projekt, die Koordination und die Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern, die Bildung und Unterstützung von Teams für die Durchführung von Projekten, das quantitative Management des Projekts und das Risikomanagement. Abbildung 4.4 zeigt einen Überblick der Interaktionen zwischen den weiterführenden Prozessgebieten des Projektmanagements und anderen Prozessgebietskategorien. Jedes weiterführende Prozessgebiet des Projektmanagements ist von der Fähigkeit abhängig, das Projekt zu planen, zu überwachen und zu steuern. Die elementaren Prozessgebiete des Prozessma-nagements stellen diese Fähigkeit bereit.

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Abbildung 4.4 Weiterführende Prozessgebiete des Projektmanagements



Das Prozessgebiet des fortgeschrittenen Projektmanagements etabliert den aus dem organisationsspezifischen Satz von Standardprozessen ausgestalteten projektbezogenen, definierten Prozess (Organisationsweite Prozessentwicklung) und behält ihn bei. Das Projekt wird mithilfe seines definierten Prozesses geführt. Das Projekt nutzt die Prozess-Assets der Organisation und trägt dazu bei, die Arbeitsumgebung des Projekts auf der Grundlage der Arbeitsumgebung der Organisation zu etablieren und beizubehalten. Die Teams werden anhand der Regeln und Richtlinien der Organisation etabliert. Die relevanten Stakeholder des Projekts koordinieren zeitnah ihre Bemühungen, indem sie kritische Abhängigkeiten identifizieren, aushandeln und nachverfolgen und Koordinationsprobleme lösen. Während die Risikoerkennung und -überwachung von den Prozessgebieten »Projektplanung« und »Projektverfolgung und -steuerung« abgedeckt wird, verwendet das Prozessgebiet des Risikomanagements einen kontinuierlichen, vorausschauenden Ansatz für das Risikomanagement, dessen Aktivitäten die Identifikation von Risikoparametern, -bewertungen und -abschwächungen umfassen. Das Prozessgebiet »Quantitatives Projektmanagement« etabliert Qualitäts-und Prozessleistungsziele, stelle einen definierten Prozess zum Erreichen dieser Ziele zusammen und managt das Projekt quantitativ. Die Qualitäts- und Prozessleistungsziele beruhen auf den von der Organisation und dem Kunden etablierten Zielen. Der definierte Prozess des Projekts wird mithilfe statistischer und anderer quantitativer Techniken zusammengestellt. Eine solche Analyse ermöglicht es dem Projekt, vorherzusagen, ob es seine Qualitäts- und Prozessleistungsziele erreichen kann. Aufgrund dieser Vorhersage kann das Projekt den definierten Prozess anpassen oder Änderungen an den Qualitäts- und Prozessleistungszielen aushandeln. Während das Projekt fortschreitet, wird die Leistung ausgewählter Teilprozesse sorgfältig überwacht, um zu bewerten, ob das Projekt auf dem Weg ist, seine Ziele zu erreichen.

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