Zusammenfassung

Lösungen für Produkte oder Produktbestandteile werden aus alternativen Lösungen ausgewählt.

Beschreibung

Alternative Lösungen und ihre jeweiligen Vorzüge werden vor der Auswahl einer Lösung geprüft. Schlüsselanforderungen, Probleme beim Entwurf und Randbedingungen werden zur Verwendung bei der Analyse alternativer Lösungen definiert. Architekturentscheidungen und Muster, die das Erfüllen der Qualitätsanforderungen unterstützen, werden berücksichtigt. Die Verwendung von kommerziellen Standardproduktkomponenten (Commercial Off-The-Shelf, COTS) wird ebenfalls im Hinblick auf die Kosten, den Terminplan, Leistungen und Risiken betrachtet. Alternative Standardprodukte lassen sich mit oder ohne Modifikation verwenden. Manchmal können solche Elemente Modifizierungen an Aspekten wie Schnittstellen oder eine Anpassung einiger Funktionen erfordern, um Abweichungen von den Funktions- oder Qualitätsanforderungen oder vom Architekturdesign zu korrigieren.

Ein Indikator für einen guten Entwurfsprozess besteht darin, dass der Entwurf ausgewählt wurde, nachdem er mit Alternativlösungen verglichen und bewertet wurde. Entscheidungen über die Architektur, die kundenspezifische Entwicklung im Gegensatz zu Standardprodukten und die Modularisierung von Produktbestandteilen sind typische Designentscheidungen. Einige dieser Entscheidungen erfordern möglicherweise den Einsatz eines formalen Bewertungsprozesses.

Mehr über die Analyse möglicher Entscheidungen mittels eines formalen Bewertungsprozesses, der identifizierte Alternativen anhand etablierter Kriterien bewertet, steht im Prozessgebiet »Entscheidungsfindung (DAR) (CMMI-DEV)«.


Manchmal werden bei der Suche nach Lösungen alternative Fälle mit denselben Anforderungen untersucht, wobei keine Zuweisungen für die Produktbestandteile der unteren Ebene erforderlich sind. Dies ist auf der untersten Ebene der Produktarchitektur der Fall. Es gibt auch Fälle, in denen eine oder mehrere Lösungen feststehen (z.B. wenn eine bestimmte Lösung angeordnet wird oder bereits verfügbare Produktbestandteile, z.B. Standardprodukte, auf ihre Verwendungsmöglichkeit hin untersucht werden). Im Allgemeinen werden Lösungen als Menge definiert. Das heißt, dass die Lösung für die einzelnen in dieser Menge enthaltenen Produktbestandteile bei der Definition der nächsten Ebene von Produktbestandteilen etabliert wird. Die Alternativlösungen stellen nicht nur verschiedene Möglichkeiten dar, dieselben Anforderungen zu erfüllen, sondern spiegeln auch eine andere Zuweisung von Anforderungen zu den Produktbestandteilen wider, die die Lösungsmenge bilden. Das Ziel besteht darin, nicht nur die einzelnen Teile, sondern die Menge als Ganzes zu optimieren. Es finden umfangreiche Interaktionen mit den Arbeitsabläufen statt, die mit dem Prozessgebiet der Anforderungsentwicklung verbunden sind, um die vorläufigen Zuweisungen zu Produktbestandteilen zu unterstützen, bis eine Lösungsmenge ausgewählt wird und die endgültigen Zuweisungen etabliert werden.

Produktbezogene Lebenszyklusprozesse befinden sich unter den Lösungen für Produktbestandteile, die aus den alternativen Lösungen ausgewählt werden.

Beispiele für diese produktbezogenen Lebenszyklusprozesse umfassen die Arbeitsabläufe der Herstellung, Lieferung und Unterstützung.

Beinhaltet

TS.SP 1.1 Alternative Lösungen und Auswahlkriterien Entwickeln
Alternative Lösungen und Auswahlkriterien entwickeln
TS.SP 1.2 Lösungen für Produktbestandteile Auswählen
Die Lösungen für Produktbestandteile basierend auf den Auswahl-kriterien auswählen