Zusammenfassung

Alternative Lösungen und Auswahlkriterien entwickeln

Beschreibung

Mehr über die Zuweisung von Anforderungen zu Lösungsalternativen für die Produktbestandteile steht in der spezifischen Praktik »Anforderung an Produktbestandteile zuweisen« im Prozessgebiet »Anforderungsentwicklung (RD) (CMMI-DEV)«


Mehr zur Etablierung von Bewertungskriterien steht im Prozessgebiet »Entscheidungsfindung (DAR) (CMMI-DEV)«.


Alternative Lösungen sollten identifiziert und analysiert werden, um die Auswahl einer Lösung zu ermöglichen, die über den gesamten Produktlebenszyklus im Hinblick auf die Kosten, den Terminplan, die Leistung und die Risiken ausgewogen ist. Diese Lösungen beruhen auf vorgeschlagenen Produktarchitekturen, die kritische Produktqualitätsanforderungen berücksichtigen und sich über einen Bereich von realisierbaren Lösungen für den Entwurf erstrecken. Die mit dem spezifischen Ziel »Designs entwickeln« verbundenen spezifischen Praktiken stellen weitere Informationen über die Entwicklung möglicher Pro-duktarchitekturen bereit, die in Alternativlösungen für das Produkt eingebunden werden können.

Alternativlösungen umfassen häufig die alternative Zuweisung von Anforderungen zu verschiedenen Produktbestandteilen. Diese alternativen Lösungen können auch die Verwendung von Standardkomponenten in der Produktarchitektur einschließen. In diesem Fall werden die mit dem Prozessgebiet der Anforderungsentwicklung verbundenen Arbeitsabläufe genutzt, um eine vollständigere und stabilere provisorische Zuweisung von Anforderungen für die alternativen Lösungen durchzuführen.

Alternativlösungen erstrecken sich über den akzeptablen Kosten-, Termin- und Leistungsbereich. Die Anforderungen an die Produktbestandteile werden angenommen und zusammen mit Designthemen, Randbedingungen und Kriterien genutzt, um die alternativen Lösungen zu entwickeln. Als Auswahlkri-terien werden normalerweise die Kosten (z.B. Zeit, Mitarbeiter und Geld), der Nutzen (z.B. Produktleistung, Fähigkeit, Effektivität) und die Risiken (z.B. bezüglich technischer Aspekte, Kosten, Terminplan) berücksichtigt. Überlegungen zu alternativen Lösungen und Auswahlkriterien umfassen:

  • Kosten für die Entwicklung, Herstellung, Beschaffung, Instandhaltung und Unterstützung
  • Erfüllen von entscheidenden Qualitätsanforderungen wie pünktliches Erscheinen des Produkts, Sicherheit, Zuverlässigkeit und Wartungsfreundlichkeit
  • Komplexität des Produktbestandteils und der produktbezogenen Lebenszyklusprozesse
  • Robustheit gegenüber den Betriebs- und Einsatzbedingungen des Produkts, den Betriebsweisen, Umgebungen und Abweichungen in den produktbezogenen Lebenszyklusprozessen
  • Produkterweiterung und -wachstum
  • Technische Einschränkungen
  • Berücksichtigung von Konstruktionsmethoden und Material
  • Risiko
  • Evolution von Anforderungen und Technologie
  • Entsorgung
  • Fähigkeiten und Einschränkungen von Endanwendern und Bedienern
  • Eigenschaften von Standardprodukten


Bei den hier aufgeführten Erwägungen handelt es sich um eine Grundmenge. Die Organisationen sollten Auswahlkriterien aufstellen, um diese Liste auf Alternativen einzugrenzen, die mit ihren Geschäftszielen übereinstimmen. Die Kosten für den Produktlebenszyklus – ein Parameter, den es zu minimieren gilt – liegen möglicherweise außerhalb des Einflussbereichs von Entwicklungsorganisationen. Ein Kunde ist vielleicht nicht bereit, für Leistungsmerkmale zu zahlen, die auf kurze Sicht mehr kosten, aber letztlich über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg die Kosten senken. In solchen Fällen sollten die Kunden zumindest auf eventuelle Möglichkeiten zur Reduzierung der Lebenszykluskosten hingewiesen werden. Die zur Auswahl der endgültigen Lösungen verwendeten Kriterien sollten einen ausgewogenen Ansatz für Kosten, Nutzen und Risiken bieten.

Beispiele für Arbeitsergebnisse



  1. Kriterien für die Vorauswahl von alternativen Lösungen
  2. Bewertungsberichte für neue Technologien
  3. Alternativlösungen
  4. Kriterien für die Endauswahl
  5. Bewertungsberichte für Standardprodukte


Subpraktiken



1. Kriterien für die Vorauswahl einer Reihe zu berücksichtigender Alternativlösungen festlegen



2. Derzeit verwendete Technologien und neue Produkttechnologien zum Wettbewerbsvorteil identifizieren

Mehr zu Auswahl und Umsetzung von Verbesserungen steht im Prozessgebiet »Organisationsweites Leistungsmanagement«


Das Projekt sollte die auf die derzeitigen Produkte und Arbeitsabläufe angewendeten Technologien identifizieren und deren Fortschritt während der gesamten Lebensdauer des Projekts überwachen. Das Projekt sollte neue Technologien identifizieren, auswählen, bewerten und darin investieren, um einen Wettbewerbsvorteil zu gewinnen. Alternativlösungen sollten neu entwickelte Technologien enthalten, können aber auch den Einsatz gereifter Technologien in verschiedenen Anwendungen oder die Beibehaltung aktueller Methoden umfassen.



3. Mögliche Standardprodukte, die die Anforderungen erfüllen, identifizieren

Mehr zur Auswahl von Lieferanten steht im Prozessgebiet »Zulieferungsmanagement (SAM) (CMMI-DEV)«.


Der Lieferant des Standardprodukts muss Anforderungen einschließlich der folgenden erfüllen:
  • Funktionsumfang und Qualitätsattribute des Produkts
  • Garantiebedingungen für die Produkte
  • Erwartungen (z.B. an Review-Aktivitäten), Einschränkungen oder Prüfpunkte, um die Verantwortung des Lieferanten für die fortlaufende Wartung und Unterstützung der Produkte abzuschwächenProduktinstandhaltung und -unterstützung



4. Wiederverwendbare Bestandteile der Lösung oder anwendbare Architekturmuster identifizieren

Bei Produktlinien können die Kern-Assets der Organisation als Grundlage für eine Lösung verwendet werden.



5. Alternativlösungen generieren



6. Vollständige Zuweisung von Anforderungen für die einzelnen Alternativen erreichen



7. Kriterien für die Auswahl der besten Alternativlösung aufstellen

Dabei sollten Kriterien einbezogen werden, die designspezifische Themen während der gesamten Lebensdauer des Produkts berücksichtigen, z.B. Vorkehrungen für den einfacheren Einsatz neuer Technologien oder die Möglichkeit, kommerzielle Produkte besser auszuschöpfen. Beispiele umfassen Kriterien in Bezug auf offene Design- und Architekturkonzepte für die bewerteten Alternativen.