Zusammenfassung

Die Leistung der ausgewählten Prozesse analysieren und die Prozessleistungsbaselines etablieren und beibehalten

Beschreibung

Die ausgewählten Kennzahlen werden analysiert, um die in Projekten erzielte Leistung der ausgewählten Prozesse oder Teilprozesse zu charakterisieren. Diese Charakterisierung wird verwendet, um Prozessleistungsbaselines zu etablieren und beizubehalten. (Eine Definition von »Prozessleistungsbaseline« finden Sie im Glossar.) Diese Baselines werden herangezogen, um die erwarteten Ergebnisse des Prozesses oder Teilprozesses zu bestimmen, wenn er in einem Projekt unter einer bestimmten Menge von Umständen eingesetzt wird.

Die Prozessleistungsbaselines werden mit den Qualitätsund Prozessleistungszielen der Organisation verglichen, um zu bestimmen, ob diese Ziele erreicht werden.

Die Prozessleistungsbaselines sind ein Leistungsmaß für den organisationsspezifischen Satz von Standardprozessen in verschiedenen Detaillierungsgraden. Prozessleistungsbaselines können unter anderem folgende Prozesse betreffen:

  • Eine Folge von verbundenen Prozessen
  • Abläufe, die den gesamten Lebenszyklus eines Projekts abdecken
  • Abläufe zur Entwicklung einzelner Arbeitsergebnisse
Es kann mehrere Prozessleistungsbaselines geben, um die Leistung von Untergruppen der Organisation zu charakterisieren.

 

Beispiele für Kriterien, die verwendet werden, um Untergruppen
  • zu kategorisieren:
  • Produktlinie
  • Geschäftssparte
  • Ein Anwendungsbereich
  • Komplexität
  • Teamgröße
  • Umfang eines Arbeitsergebnisses
  • Prozesselemente vom organisationsspezifischen Satz von Standardprozessen


Das Tailoring des organisationsspezifischen Satz von Standardprozessen kann die Vergleichbarkeit von Daten, die in Prozessleistungsbaselines einfließen, signifikant beeinflussen. Die Auswirkungen des Tailoring sollten beim Etablieren von Baselines berücksichtigt werden. Je nach zugelassenem Tailoring können separate Leistungsbaselines für jede Ausprägung des Tailoring existieren.

Mehr dazu, das Projekt quantitativ zu führen, um dessen etablierte Qualitäts-und Prozessleistungsziele zu erreichen, steht im Prozessgebiet »Quantitatives Projektmanagement (QPM) (CMMI-DEV)«.


Beispiele für Arbeitsergebnisse



  1. Analyse von Prozessleistungsdaten
  2. Baseline-Daten über die Prozessleistung der Organisation


Subpraktiken



1. Die ausgewählten Kennzahlen für die ausgewählten Prozesse und Teilprozesse erheben

Der zum Zeitpunkt der Messung eingesetzte Prozess oder Teilprozess wird aufgezeichnet, um seine spätere Verwendung zu ermöglichen.

Mehr zum Spezifizieren der Messdatenerfassung und -speicherung steht im Prozessgebiet »Messung und Analyse (MA) (CMMI-DEV)«.



2. Die erhobenen Kennzahlen analysieren, um eine Verteilung oder einen Wertebereich von Ergebnissen zu etablieren, die die erwartete Leistung der ausgewählten Prozesse oder Teilprozesse bei der Verwendung in einem Projekt charakterisieren.

Diese Analyse sollte die Stabilität des zugehörigen Prozesses oder Teilprozesses und den Einfluss von zugehörigen Faktoren und den Kontext einschließen. Zu den zugehörigen Faktoren gehören Eingangsgrößen des Prozesses und andere Attribute, die die Ergebnisse beeinflussen können. Der Kontext schließt den Geschäftskontext (z.B. das Fachgebiet) und ein signifikantes Tailoring des organisationsspezifischen Satzes von Standardprozessen ein.

Nach Möglichkeit sollten Messungen von stabilen Teilprozessen der Projekte verwendet werden, da andere Daten möglicherweise nicht zuverlässig sind.



3. Die Prozessleistungsbaselines aus den gesammelten Messungen und Analysen etablieren und beibehalten

Mehr zum Ausrichten von Mess- und Analysetätigkeiten und zum Bereitstellen von Messergebnissen steht im Prozessgebiet Messung und Analyse (MA) (CMMI-DEV)«.


Prozessleistungsbaselines werden durch die Analyse der erfassten Messwerte abgeleitet, um die Verteilung oder die Streuung der Ergebnisse zu etablieren. Diese Werte charakterisieren die erwartete Leistung für ausgewählte Prozesse und Teilprozesse, die auf ein Projekt in der Organisation angewandt werden.



4. Prozessleistungsbaselines unter Einbeziehung relevanter Stakeholder durchsprechen und abstimmen

Mehr zur Etablierung der Messablage der Organisation steht im Prozessgebiet »Organisationsweite Prozessentwicklung (OPD) (CMMI-DEV)«.



5. Informationen über die Prozessleistung der Organisation in der Messablage verfügbar machen

Die Prozessleistungsbaselines der Organisation werden von Projekten verwendet, um die natürlichen Grenzen der Prozessleistung zu schätzen.



6. Die Prozessleistungsbaselines mit den zugehörigen Qualitäts- und Prozessleistungszielen vergleichen, um zu ermitteln, ob diese Ziele erreicht werden.

Für diese Vergleiche sollten statistische Techniken herangezogen werden, die mehr umfassen als ein Vergleich des Mittelwerts, um das Ausmaß zu bestimmen, in dem die Qualitäts- und Prozessleistungsziele erreicht werden. Werden die Qualitäts- und Prozessleistungsziele nicht erreicht, sollten Korrekturmaßnahmen in Betracht gezogen werden.

Mehr über das Bestimmen der Ursachen bestimmter Ergebnisse steht im Prozessgebiet »Ursachenanalyse und Beseitigung (CAR) (CMMI-DEV) «.


Mehr zur Planung und Umsetzung von Prozessmaßnahmen steht im Prozessgebiet »Organisationsweite Prozessausrichtung (OPF) (CMMI-DEV) «.


Mehr zur Analyse von Prozessleistungsdaten und zur Identifizierung möglicher Verbesserungsgebiete steht im Prozessgebiet »Organisationsweites Leistungsmanagement«.



7. Prozessleistungsbaselines nach Bedarf überarbeiten

 

Beispiele dafür, wann es sinnvoll sein kann, die Prozessleis-tungsbaselines der Organisation zu überarbeiten, umfassen:
  • Wenn sich Prozesse ändern
  • Wenn sich die Ergebnisse der Organisation ändern
  • Wenn sich die Erfordernisse der Organisation ändern
  • Wenn sich Lieferantenprozesse ändern
  • Wenn zu anderen Lieferanten gewechselt wird