Künstliche Intelligenz in der Versicherungsbranche

Warum Vorhaben häufig stecken bleiben – und wie es anders geht

Versicherer investieren so viel in Technologie wie nie zuvor [1]. KI, Cloud, Automatisierung: Die Zutaten für Effizienz und Skalierung sind da. Und trotzdem? Bleiben viele vielversprechende Vorhaben in der Pilotphase stecken. Die Frage ist längst nicht mehr, ob das Potenzial da ist – sondern warum es oft ungenutzt bleibt. Wer dieses Rätsel löst, wird 2026 echte Wettbewerbsvorteile schaffen.

Vom Proof-of-Concept zum echten Nutzen

Laut aktuellen Studien gelingt nur rund einem Viertel der Unternehmen der Schritt von einer erfolgreichen KI-Pilotierung hin zur nachhaltigen, produktiven Nutzung [2][6]. Gerade in der Versicherungsbranche sehen wir das immer wieder: smarte Ideen, starke Einzelinitiativen, aber fehlende Brücken zur Integration in die Linienorganisation. Was fehlt, ist nicht Technologie. Es ist der strukturierte Übergang von der Innovation zur Wirkung.

Dabei ist das Potenzial greifbar und vielfach belegt: Automatisierte Schadenbearbeitung, intelligente Risikoprüfung, Vertragsprozesse ohne Medienbruch – all das ist heute realisierbar [3][4]. Unternehmen, die das umsetzen, berichten von spürbar kürzeren Durchlaufzeiten, reduzierten Fehlerquoten, deutlich entlasteten Teams und messbar höherer Kundenzufriedenheit [4][5]. Kurzum: Weniger Aufwand, mehr Wirkung.

Automatisierung ist kein IT-Projekt

Was diese Projekte erfolgreich macht, ist selten der Algorithmus allein. Entscheidend ist das Zusammenspiel aus Technologie, Prozessen und Menschen. Es braucht ein organisationales "Betriebssystem", das diese drei Dimensionen bewusst miteinander verknüpft:

  • Change Management: KI verändert Aufgabenbilder, Rollen und Erwartungen. Wer Mitarbeitende nicht mitnimmt, riskiert Unsicherheit und Widerstand. Gute Projekte investieren von Anfang an in Kommunikation, Begleitung und Dialog.
  • Data Readiness: Schlechte Daten führen zu schlechten Entscheidungen. Datenqualität ist kein nachgelagertes Thema, sondern die Grundvoraussetzung für jede Automatisierung [3].
  • Produktionsreife: Ein guter Prototyp ist ein Anfang. Doch erst mit Monitoring, Governance, klarer Verantwortlichkeit und durchdachtem Betriebsmodell wird daraus ein tragfähiges Produktivsystem [6].

Was jetzt zählt: Drei Impulse aus der Praxis

1. Skalieren statt basteln

Pilotprojekte haben ihren Wert. Aber sie bleiben wertlos, wenn es keinen klaren Weg zur Skalierung gibt. Erfolgreiche Organisationen definieren frühzeitig Übergabepunkte, bauen eine robuste Zielarchitektur auf und etablieren MLOps-Prozesse mit kontinuierlichem Monitoring, A/B-Testing und Feedback-Schleifen [6].

2. Veränderung aktiv gestalten

Automatisierung heißt nicht: Menschen ersetzen. Sondern: Menschen entlasten. Schulungen, klare Zielbilder und die Einbindung von Teams machen aus Skepsis eine produktive Energie. Wer den Wandel aktiv begleitet, schafft Vertrauen und Stabilität [5].

3. Technologie vereinfachen

Cloudbasierte Plattformen schaffen die Grundlage für Geschwindigkeit und Autonomie. Sie erlauben es Fachbereichen, eigene Automatisierungsideen umzusetzen, ohne lange Wartezeiten in der IT. Das fördert Ownership, Innovation und operative Wirksamkeit [1][3].

Unser Fazit bei wibas

Automatisierung ist kein Selbstzweck. Aber sie ist ein starker Hebel, um das zu tun, was Versicherer besonders gut können: Risiken kalkulieren, Komplexität managen, Kundennähe schaffen. Mit KI gelingt das schneller, datenbasierter und resilienter [4].

2025 sollte das Jahr sein, in dem aus "Wir testen gerade etwas" ein "Wir skalieren erfolgreich" wird. Unternehmen, die jetzt den Übergang schaffen, sichern sich nicht nur Effizienzgewinne – sondern auch Zukunftsfähigkeit.

Und genau dabei begleiten wir euch: strukturiert, praxisnah, gemeinsam mit euren Teams.

Quellen

[1] KPMG — Versicherungsbranche: So gelingt die KI-Implementierung

https://kpmg.com/de/de/home/themen/2025/04/versicherungsbranche-so-gelingt-die-ki-implementierung.html

[2] CIO.com — 88 % of AI pilots fail to reach production — but that’s not all on IT

https://www.cio.com/article/3850763/88-of-ai-pilots-fail-to-reach-production-but-thats-not-all-on-it.html

[3] Deloitte Deutschland — KI in Versicherungsunternehmen

https://www.deloitte.com/de/de/Industries/insurance/perspectives/ki-in-versicherung Unternehmen.html

[4] KPMG — Schadenversicherung: Effizienz mit generativer KI steigern

https://klardenker.kpmg.de/financialservices-hub/mit-generativer-ki-die-effizienz-in-der-schadenversicherung-steigern

[5] WTW (Willis Towers Watson) / WTW & Versicherungsbranche 2025 — KI in der Versicherungsbranche: So machen Versicherer den nächsten Schritt

https://www.wtwco.com/de-de/insights/2025/05/kuenstliche-intelligenz-so-machen-versicherer-den-naechsten-schritt

[6] REVARTIS — Why 88 % of AI pilots stall. Learn how to bridge the gap from strategy to scaled impact

https://revartis.com/insight/beyond-the-ai-pilot/


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