Success Story

Agile Produktentwicklung bei Merck KGaA

Seit Oktober 2022 begleiten unsere Berater Franziska Mast und Rafael Kasprzak ein Team des internationalen Wissenschafts- und Technologieunternehmens Merck KGaA, mit Hauptsitz in Darmstadt. Erfahrt hier, wie sie bei der Etablierung eines strategisch ausgerichteten agilen Produktentwicklungsprozesses sowie der Team-Begleitung durch agile Zusammenarbeitsmodelle vorgegangen sind und welche positiven Effekte ihre Unterstützung bewirkt hat.

Vorgefundene Rahmenbedingungen

Heutzutage sind viele Qualitätsprozesse noch immer manuell, was sie teuer und anfällig für Fehler macht. Es sind zahlreiche Maßnahmen erforderlich, wie zum Beispiel Audits, Zertifizierungen und andere streng regulierte Verfahren, um eine zuverlässige Produktqualität zu gewährleisten. 
Das Industrielle Internet der Dinge (IIOT) eröffnet Möglichkeiten diese manuellen und kostspieligen (Qualitäts-)Prozesse durch die Nutzung von Daten effizienter zu gestalten. Häufig wird dies durch Machine-to-Machine (M2M) Umgebungen umgesetzt. In diesen findet der Austausch von Daten durch direkte Kommunikation sowohl zwischen Geräten als auch über Unternehmensgrenzen hinweg statt. 


Beim Übergang von manuellen, durch menschliche Interaktion geprägte (Qualitäts-) Prozesse, zu automatisierten, durch M2M-Interaktionen geprägte Prozesse, sind neue Wege zur Transparenz und Sicherheit unerlässlich, um Produkte und Services abzusichern. Letzteres mit dem Ziel, Sicherheitsaspekte in einer immer komplexer werdenden Datenwelt zu gewährleisten. 

Merck entwickelt derzeit eine Lösung, welche die Wertschöpfungsketten vom Produkt über digitale Komponenten bis hin zur Abrechnung transparent abbildet und absichert. Dadurch werden u.a. auch digitale Geschäftsmodelle beschleunigt, die es Unternehmen ermöglichen, Produkte in einem „as a Service“- bzw. „pay as you use“-Modell zu beziehen. 
Der Kern der Lösung bildet eine digitale Plattform, ein M2M Trust Framework, welches aus mehreren Ebenen wie Blockchain, Crypto Anchors, digitalen Zertifikaten und Smart Contracts besteht. Physische Objekte können dadurch in der digitalen Welt wahrheitsgemäß abgebildet (digitaler Zwilling) werden und Daten im M2M-Bereich jederzeit zur Verfügung stehen. 

Anders als bestehende Lösungen am Markt ermöglicht die Lösung von Merck durch mehrfach patentierte Technologien ein jederzeit offenes digitales Fenster auf Wertschöpfungsketten, Qualitätskontrolle und die Produktionsumgebung und legt damit die Grundpfeiler für das Vertrauen von Herstellern und Kunden in die digitale Lösung des M2M Trust Frameworks. 

Die Herausforderung für Merck

Das Team von Merck unter der Leitung von Thomas Endress befand sich zu Beginn unserer Beauftragung noch in einer Phase, in der vermehrt kundenspezifische Einzelprojekte umgesetzt wurden, um erste Erfolge mit der Plattformentwicklung zu erzielen.

Der Übergang vom kundenspezifischen Projektmanagement hin zu einem strategisch ausgerichteten Produktmanagement, mit dem Ziel der Skalierung für die Plattformentwicklung stellt Thomas Endress und das Team vor folgende Herausforderungen: 

  • Etablierung einer ganzheitlichen Struktur und Koordination einer agilen Vorgehensweise für die strategische und operative Plattformentwicklung 
  • Harmonisierung der bisher isolierten Entwicklungsstränge für Soft-und Hardware
  • Etablierung eines skalierbaren Zusammenarbeitsmodell für eine Organisation mehrerer Sub-Teams

Teaming mit unserem Kunden – gemeinsames Handeln

Die Aufgabe für Rafael Kasprzak und Franziska Mast von wibas bestand darin, die Aktivitäten für die strategische Produktentwicklung sowie die operative Umsetzung der Lösung in Gestalt einer neuen Technologieplattform, ganzheitlich zu koordinieren. wibas unterstützte Thomas Endress und das Team auf zwei Ebenen: 

  • Strategisch: Einführung und Etablierung eines strategisch ausgerichteten agilen Produktentwicklungsprozesses unter Berücksichtigung abweichender Arbeitsmodelle der vorhandenen Schnittstellen und Stakeholder
  • Operativ: Begleitung der Entwicklung durch agile Zusammenarbeitsmodelle entlang der agilen Werte & Prinzipien. 

Das Projekt begann mit der Durchführung von strukturierten Interviews, wodurch wesentliche Erkenntnisse über akute Schmerzpunkte und den Soll-Zustand gewonnen wurden. Aufbauend auf diesen wurde kontinuierlich mit den Beteiligten das weitere Vorgehen abgestimmt und bei Bedarf iterativ angepasst.

Auf der strategischen Ebene konnten Rafael Kasprzak und Franziska Mast mit passenden agilen Methoden die Basis und Ausrichtung für eine agile Produktentwicklung schaffen. Dazu wurde im ersten Schritt eine gemeinsame langfristige Ausrichtung für das Team erarbeitet. Dies umfasste das Schaffen eines gemeinsamen Verständnisses für die Vision und die Produktstrategie unter Berücksichtigung von Value Statement, Kundennutzen, Mehrwert, Geschäftsmodell, zukünftigen Produktfähigkeiten, Risiken & Abhängigkeiten. Daraus resultierte die erste Version einer Produkt Roadmap entlang der strategischen Ausrichtung. Gemeinsam mit Thomas Endress und dem Team wurde ein passendes Zusammenarbeitsmodell ausgearbeitet und etabliert, welches klare Rollen und Verantwortlichkeiten (u.a. Innovation Lead, Produkt Management, Product Owner) beinhaltet. Eine passende Meeting Struktur stellte sicher, dass die strategische und operative Ebene im Einklang sind: etabliert wurde ein Portfolio-Strategie Meeting, indem neue Ideen und Business Opportunitäten in einem fortlaufenden Prozess identifiziert, priorisiert und über die Sprint Etappen in Anforderungen heruntergebrochen und umgesetzt werden.


Auf operativer Ebene unterstützte Franziska Mast das Team in der Rolle des Agile Coach. Die Begleitung und Unterstützung des Teams folgten insbesondere in iterativer Vorgehensweise, um ein Umfeld zu schaffen, in dem Lernen durch Feedback und Experimente stattfinden konnte. Durch die aktive Unterstützung bei der Durchführung der Zusammenarbeitsrituale (u.a. Sprint Planning, Refinement, Review & Retro) befähigte Franziska das gesamte Team in einen agilen Zusammenarbeitsmodus zu finden, setzte Impulse und gestaltete gemeinsam mit dem Team die notwendigen Anpassungsmaßnahmen.


Insbesondere unter Verwendung des gemeinsam aufgebauten Team Kanban Boards wurden Arbeitsabläufe sichtbar und so die Gesamtarbeitsbelastung im Team transparent. Die Kanban Boards sind zum festen Arbeitsbestandteil der Beteiligten geworden und sorgen dank Sichtbarkeit für eine Verbesserung der Zusammenarbeit, eine Reduzierung der Durchlaufzeit der Arbeitspakete und eine gestiegene Produktivität. Mithilfe von Confluence sind relevante Informationen zu den Zusammenarbeitsprozessen und der Produktentwicklung zentral verfügbar.

Unser Beitrag – Wirkung und positive Effekte

Wesentlich war, eine für den Kontext passende Arbeitsweise zu finden und die Beteiligten nicht in ein lehrbuchartiges Korsett zu zwingen. Die Schritte hin zu einer Veränderung gestalteten wir iterativ und gemeinschaftlich, sodass wir kontinuierlich gemeinsam mit dem Team reflektierten, Anpassungen vornahmen und Änderungen verworfen wurden, wenn diese sich als unpassend erwiesen. Durch die Begleitung auf zwei Ebenen – strategisch und operativ – stellten wir die Harmonisierung einer strategischen Produktentwicklung und eine nachhaltige, operative Umsetzung sicher. Die dadurch entstandene Transparenz der agilen Produktentwicklung für die Plattform ermöglichte eine deckungsgleiche inhaltliche Ausrichtung des Teams sowie das zielgerichtete Ineinandergreifen aller notwendigen strategischen- und operativen Entwicklungsaktivitäten. 

„Durch die Unterstützung von wibas haben wir einen pragmatischen Weg gefunden unsere Herausforderungen konkret anzugehen, anstatt zu umgehen. Mit den passenden Werkzeugen und Methoden für unsere Anwendungsfälle können wir die richtigen Muster in unserer Arbeitsweise etablieren und sichtbare Fortschritte erzielen.“

– Dr. Thomas Endress, Executive Director, Merck

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Ihre Ansprechpartnerin:

Franziska Mast | wibas

wibas GmbH

Franziska Mast | wibas

Otto-Hesse-Str. 19B

64293 Darmstadt

franziska.mast@wibas.com

+49 6151 5033490