Q&A

Was ist ein agiles Mindset?

Das agile Mindset ist die kulturelle Basis für eine agile Organisation. Auf dem Weg von einer klassischen zu einer agilen Organisation sind nicht nur agile Methoden und Frameworks wichtig, sondern auch ein Kulturwandel. Die Einführung von agilen Arbeitsweisen benötigt auch den Wandel hin zum agilen Mindset, um wirklich den versprochenen Erfolg zu liefern.

Das agile Mindset ist eine Grundhaltung, die für die Wirkung und den Erfolg von agilen Arbeitsweisen wichtig ist.

Agile Arbeitsweise sorgen dafür, dass sich viele Grundprinzipien der Zusammenarbeit ändern. Damit diese Prinzipien funktionieren, brauchen die Betroffenen eine Grundhaltung, die diese Prinzipien fördert. Zum Bespiel sorgen agile Arbeitsweise dafür, dass mehr Entscheidungsbefugnisse von Führungskräften oder Einzelrollen in die Hände von Teams gegeben werden. Damit können schneller Entscheidungen getroffen werden, weil sie kurze Wege haben und die Experten entscheiden. Das bedeutet mehr Verantwortungsübernahme für jeden Einzelnen und mehr Entscheidungsdelegation für Führungsrollen. Dafür benötigen die Teammitglieder Mut und Selbstverpflichtung, um diese Entscheidungen selbst zu treffen. Die Führungkräfte - die bisher Entscheidungen selbst getroffen haben - benötigen Vertrauen und Respekt, um diese Entscheidungen den Teams zu überlassen und sie zu akzeptieren.

Gedankenblase mit Scrum Werten

Agile Werte als Grundlage des agilen Mindsets

Häufig werden als Beschreibung des agilen Mindsets die agilen Werte genannt - genau genommen, sind das die Werte, die im offiziellen Scrum Guide als Scrum Werte benannt werden: Fokus, Mut, Respekt, Selbstverpflichtung und Offenheit. Das sind die Werte, die jeder Einzelne für die Zusammenarbeit mitbringen sollte.

Theorie X und Y als Beschreibung einer Grundhaltung.

Oft wird für die Beschreibung des agilen Mindsets die von dem amerikanischen MIT Professor entwickelte X-Y-Theorie herangezogen. Dabei werden 2 grundlegende Typen von Motivation beschrieben. Die Theorie X beschreibt Menschen, die von Prinizp her passiv sind und er Arbeit aus dem Weg gehen. Daher müssen sie über externe Anreize motiviert bzw. sanktioniert werden müssen. Hierzu passen viele Führungs-Instumente in klassischen Organisationen, wie individuelle Ziele, kleinteilige Anweisungen, Kontrollen und Strafen. Im Gegensatz dazu beschreibt die Theory Y Menschen, die intrinsisch motiviert sind. Sie wollen gute Arbeit leisten, sich einsetzen und Verantwortung übernehmen. Dafür brauchen sie nur die entsprechende Umgebung. Dieses Menschenbild passt gut zum agilen Mindset. In dieser Welt fragen sich Menschen in Führungsrollen, was sie tun müssen, um die richtige Umgebung für ihre Teams zu schaffen. Sie sind Servant Leader.

Woran erkenne ich ein agiles Mindset?

Wenn man mit Teams arbeitet, zeigt sich ziemlich schnell, ob in ihrem Alltag ein agiles Mindset vorherrscht, oder nicht. Wenn man einem agilen Team eine Aufgabe in den Raum wirft, fangen alle an - unabhängig von ihrer Ausrichtung - sich dem Problem anzunehmen. Sie fangen an sich selbst zu organisieren und Lösungen zu schaffen. Sie sind sich bewußt darüber, dass die erste Lösung vielleicht nicht die beste ist, aber sie haben Vertrauen, dass sie über Lern- und Verbesserungsschleifen immer besser werden. Wenn das Team aus einer klassischen Organisation kommt, ist das Vorgehen in der Regel vorsichtiger. Sie stellen vielleicht erstmal fest, dass keiner im Team ein Experte für das Problem ist. Dann wird oft diskutiert, welche Herangehensweise die beste wäre - man möchte ja keinen Fehler machen und auch keine suboptimale Lösung schaffen. Wenn man nach einer Stunde wieder zu den Teams kommt, hat das agile Team schon Lösungen geschaffen, die sie vorzeigen und offen nach Feedback fragen. Das klassisch geprägte Team hat in der gleichen Zeit über die beste Lösung diskutiert, aber noch kein Ergebnis geliefert.

Ein agiles Mindset fördert eine positive Umgebung in der Lösungen schnell möglich sind.

Warum verhalten sich die Teams so unterschiedlich? Weil sie in ihren Organsiation unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben, die ihr Verhalten prägen. In einer klassisch geprägten Organisation lernen die Teams, dass die Erwartung da ist, sofort die perfekte Lösung zu entwickeln und dass Fehler nicht toleriert werden. Oft haben sie gelernt, dass sie explizite Anweisungen erhalten, bevor sie mit einer Aufgabe loslegen. Nur einzelne Menschen entwickeln in einer solchen Organisation den Mut, ohne Anweisung oder expliziter Erlaubnis einen Schritt vorwärts zu gehen. In einer Organisation mit stärkerem agilem Mindset sind Teams angehalten, selbst Verantwortung zu übernehmen und selbstorganisiert Lösungen zu schaffen. Sie haben gelernt, dass sie nicht bestraft werden, wenn die Lösung mal nicht perfekt ist. Sondern, dass das ganz normal ist. Sie wissen, dass sie in Lern- und Verbesserungsschleifen die Arbeitsweisen und die Lösungen verbessern können. Dafür braucht es in der Organisation das Umfeld, dass diese Haltung fördert und unterstützt.

Agile Coaches bringen Erfahrung mit und unterstützen die Entwicklung des agilen Mindsets in der Organisation.

Ein agiles Mindset lässt sich nicht so leicht erlernen. Es betrifft Haltung bzw. Kultur und damit durch gemachte Erfahrungen erlerntes Verhalten. Das ist in der Regel sehr tief in uns verwurzelt. Man könnte sagen, es ist ins Rückenmark gewandert und wenn wir in ungewohnte oder stressvolle Situationen kommen übernimmt unser Rückenmark ohne den Umweg über den Kopf zu machen. Hier gilt es, diese tief verankerten Reaktionen und Verhaltensweisen zu adressieren. Dabei hilft jemand, der diese Verhaltensweisen klar erkennt und den Finger drauf legen kann. Das ist ein agiler Coach. Mit viel Erfahrung ist dieser auch in der Lage die Widerstände und Hindernisse - z.B. Rahmenbedingung, die eher die Theorie X unterstützen - in der Organisation schnell zu erkennen und zu adressieren.

Agiles Mindset benötigt? Unser Kundenteam hilft Ihnen dabei, es für Ihre Organisation zu etablieren.

Kontaktieren Sie uns oder vereinbaren Sie direkt einen Termin mit einem von uns. Wir sind Timo Foegen, Yvonne Fischer, Tina Eisoldt, Daniel Votta und Lutz Koch. Wir freuen uns auf Ihren Anruf.

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